Technische Analyse

Heute zur Abwechslung mal etwas Charttechnik, vor allem weil es nach dem rasanten Ausverkauf an der Börse so schön optimistisch klingt

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Abwärtsdruck beim DAX (Xetra: Nachrichten) lässt nach Ansicht technischer Analysten nach. Aha, er hört nicht auf !!! Die Voraussetzungen für eine ausgedehnte Erholung stufen sie günstig ein. Die Stimmung unter den Marktteilnehmern hat sich jedoch verschlechtert. Die technischen Analysten der LBBW interpretieren die Kurserholung beim deutschen Leitindex im Verlaufe des gestrigen Tages als leichtes Stabilisierungssignal. Eine durchgreifende Wende benötige aber eine Fortsetzung des kurzfristigen Kursanstiegs. Hierzu sollte der Index das erreichte Kursniveau bei 6.400 Punkten Anzeige verteidigen und keine neuen Tiefpunkte mehr produzieren. Im Handel mit ETFs haben einige Anleger ihre erzielten Gewinne des gestrigen Tages mitgenommen. Nach Angaben der Market Maker von der HypoVereinsbank (Xetra: 802200 - Nachrichten) werden die Indexfonds iShares DAX (DE) (WKN 593393) und iShares DJ Euro Stoxx 50 (Zürich: Nachrichten) (DE) (WKN 593395) mehrheitlich verkauft. Im Handel mit Zertifikaten registrieren die zuständigen Skontroführer deutliche Zurückhaltung. Die meist gehandelten Produkte auf den DAX und den DJ Euro Stoxx 50 (WKN 709335 und 709341) werden überwiegend verkauft. "Die Anleger sind nach dem erneuten Anstieg der Volatilität wieder vorsichtiger geworden. Festzustellen ist dies an sinkenden Umsätzen. Kurzfristig ausgerichtete Investoren gehen von Gewinnmitnahmen aus und setzen auf fallende Kurse", berichtet ein Händler. Heute verliert der DAX bis zur Mittagszeit 62 Punkte und notiert bei 6.331 Punkten. Der TecDAX® büßt 16 Zähler auf 700 Punkte ein. Gute Chancen für eine intensivere Erholung Wieland Staud von Staud Research sieht in der aktuellen Entwicklung einige Hinweise für ein vorläufiges Ende der Abwärtsbewegung beim DAX. "Der Test der sehr starken und wichtigen Unterstützung im Bereich von 6.160 Punkten am vergangenen Montag war womöglich der Abschluss einer aus fünf Abwärtswellen bestehenden Korrekturphase. Die schnelle Erholung von diesem Kursniveau und die sich andeutende Stabilisierung der Finanztitel lassen es aus meiner Sicht wahrscheinlicher werden, dass der DAX bald eine größere Erholungsbewegung in Richtung 7.000 Punkte starten wird." Als Einschränkung weist der technische Analyst darauf hin, dass das vor allem am Dienstag ausgesendete Stabilisierungssignal durch einen positiven Wochenschlusskurs am Donnerstag dieser Woche noch bestätigt werden müsse. "Fällt der DAX wider Erwarten unter die Unterstützungszone bei 6.160 Punkten zurück, setze sich der Abwärtstrend fort und es könnte schnell in Richtung 5.700 Punkten gehen", erklärt Staud. Mittelfristig sei der aktuelle Rücksetzer als Korrekturphase auf den fünfjährigen Aufwärtstrend zu verstehen. "Der Beginn der laufenden Abwärtsbewegung lag ziemlich genau im Oktober 2007. Für gewöhnlich dauern Korrekturphasen nicht länger als sechs bis acht Monate, so dass auch aus diesem Blickwinkel die Chancen auf eine Wende nicht schlecht stehen", resümiert Staud. Bereits einen Schritt voraus seien die US-Indizes. Dow Jones (Nachrichten) und S&P 500 sei es in den vergangenen beiden Tagen gelungen, ihre zentralen Unterstützungsbereiche bei 12.000 bzw. 1.270 Punkten nachhaltig zu verteidigen. "Aus dieser Tatsache ergeben sich charttechnisch gute Chancen, eine kurzfristige untere Umkehrformation zu bilden. Als Folge könnte der Dow Jones mittelfristig bis 13.000 Punkte und der S&P 500 bis 1.400 Punkte ansteigen.", mutmaßt Staud. Für beide Indizes gelte allerdings die gleiche Aussage wie für den DAX. Fallen sie deutlich unter ihre Jahrestiefpunkte bei 11.740 bzw. 1.269 Punkten, werde sich der Abwärtstrend mit höherer Dynamik fortsetzen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario stuft Staud aber nicht hoch ein. Bullenlager schrumpft Bei den 300 aktiven Investoren, die die Börse Frankfurt jeden Mittwoch befragt, hat sich die Marktstimmung für den DAX deutlich verschlechtert. 14 Prozent haben sich den Bären angeschlossen und sind short gegangen, 11 Prozent der Befragten, die zuvor long positioniert waren, haben sich von ihren Positionen verabschiedet. 23 Prozent, 3 Prozent weniger als vor einer Woche, sind der Meinung, dass sich in den kommenden vier Wochen wenig ändert wird. © 19.März 2008 /Andreas Wolf

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Independent Research: Daimler akkumulieren