SEB: Commerzbank strong buy
Bereits am 14.02.2008 hatte SEB die Commerzbank-Aktie mit "strong buy" eingeschätzt und dabei ein Kurzziel von 35,50 EUR bestätigt. Nunmehr kommt aus dem gleichen Hause die folgende Einschätzung:
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Analyst der SEB, Manfred Jakob, stuft die Commerzbank-Aktie (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) mit "strong buy" ein.
Die Commerzbank habe trotz weiterer Belastungen in Q4 in 2007 erneut ein Rekordergebnis von 1,92 Mrd. EUR vorgelegt (+20%). Die Aktionäre würden eine um 25 Cent höhere Dividende von 1,00 EUR erhalten. In Q4 seien auf die Subprime-Bestände noch einmal 248 Mio. EUR abgeschrieben worden. Damit würden sich die Belastungen
auf 585 Mio. EUR summieren. Dies liege im Rahmen der letzten Prognosen. Operativ habe der Gewinn mit 2,51 Mrd. EUR leicht unter dem Vorjahreswert von 2,65 Mrd. EUR gelegen. Die nochmaligen Abschreibungen, die Verluste bei der Tochter Essen Hyp sowie die Belastungen aus der Neuordnung im Staatsfinanzierungsgeschäft hätten zu diesem Rückgang geführt.
Die Bereiche Privat- und Geschäftskunden, Mittelstandsbank sowie Commercial Real Estate seien die Ergebnistreiber geblieben. Sie hätten die starken Rückgänge im Segment Corporates & Markets (C&M) mehr als ausgleichen können. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern habe sich auf 15,4% nach 14,2% verbessert. Die operative Aufwandsquote habe mit einem Anstieg auf 64,2% nach 59,6% enttäuscht, was aber mit dem Ergebnisrückgang bei C&M zu erklären sei. Ins neue Jahr sei die Commerzbank gut gestartet. Würden weitere negative Überraschungen ausbleiben, dürfte die Commerzbank in 2008 das Top-Niveau aus 2007 übertreffen.
Positiv anzumerken sei, dass die Commerzbank mit den 2007er Daten trotz der schweren Finanzmarktkrise und weiterer Belastungen in Q4 erneut ein Rekordergebnis eingefahren habe. Bis auf das Kapitalmarktgeschäft hätten alle übrigen Sparten operativ solide und ertragsstarke Teilergebnisse abgeliefert (Privat- und Geschäftskunden, Mittelstandsbank, BRE). Die Risikovorsorge sei mit 479 Mio. EUR fast um die Hälfte niedriger als in 2006 gewesen. Die Subprime-Belastungen hätten sich auf 585 Mio. EUR summiert und würden im Rahmen liegen. Weitere Belastungen sollten "im Rahmen" bleiben.
Da die Ergebniszusammensetzung auf soliden Beinen stehe, dürfte die Commerzbank auch in schwierigeren Zeiten (moderateres Wachstum in den Kernmärkten) beachtliche Gewinne erzielen. Positiv würden die Analysten das Asset Management werten. Die Cominvest habe dank des Programms "Alpha" gute Wachstumsraten erzielt. Die weitere beachtliche Dividendenerhöhung werde ebenfalls positiv gesehen.
Es gebe neues Enttäuschungspotenzial, falls die Risikopositionen noch höher als bislang geschätzt ausfallen bzw. falls infolge von Downgrades seitens Ratingagenturen weitere Wertberichtigungen notwendig würden. Die zu erwartende Konjunkturverlangsamung könne sich auf das Geschäft stärker als erwartet niederschlagen. Das Geschäftsfeld Öffentliche Finanzierung sei zuletzt defizitär gewesen und bedürfe einer Reorganisation (Essen Hyp).
Die Commerzbank stehe zwar auf soliden Beinen und könne die aktuelle Krise besser als erwartet verarbeiten. Angesichts der konjunkturellen langsameren Gangart sei aber eine kleine Anpassung bei den Gewinnen nötig. Dennoch sei die Aktie günstig.
Die Analysten der SEB stufen die Commerzbank-Aktie mit "strong buy" ein. Das Kursziel werde von 35,50 Euro auf 31,00 EUR reduziert. (Analyse vom 25.02.2008) (25.02.2008/ac/a/d)
Analyse-Datum: 25.02.2008
Die verbale Einschätzung ist die gleiche, das Kursziel wurde jedoch um mehr als 12% reduziert. Möglicherweise liegt es ja an dem "neuen Enttäuschungspotential".
An dieser Stelle auch noch eine Zusammenfassung von Einschätzungen zur Cobank-Aktie der letzten Wochen:
Datum | Rating | Analyst | Kurzziel |
26.02.2008 | strong buy | SEB AG | von 35.50 auf 31 EUR |
19.02.2008 | buy | equinet Institutional Services AG | von 27 auf 26 EUR |
18.02.2008 | overweight | Lehman Brothers Inc. | bleibt 30 EUR |
18.02.2008 | neues Kursziel | WestLB AG | von 32 auf 29 EUR |
15.02.2008 | neutral | JP Morgan Chase & Co. | von 28,12 auf 28,20 |
15.02.2008 | kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | k.A. |
14.02.2008 | akkumulieren | Independent Research GmbH | von 21 auf 23 EUR |
14.02.2008 | strong buy | SEB AG | bleibt 35,50 |
13.02.2008 | accumulate | equinet Institutional Services AG | bleibt 27 EUR |
13.02.2008 | neues Kursziel | Lehman Brothers Inc. | von 34 auf 30 EUR |
11.02.2008 | neues Kursziel | Morgan Stanley | von 34 auf 32 EUR |
11.02.2008 | buy | Citigroup Corp. | bleib 24 EUR |
06.02.2008 | neues Kursziel | Citigroup Corp. | von 35 auf 24 EUR |
28.01.2008 | neues Kursziel | UBS AG | von 31 auf 22 EUR |
25.01.2008 | neues Kursziel | WestLB AG | von 38 auf 32 EUR |
22.01.2008 | akkumulieren | Independent Research GmbH | von 25 auf 21 EUR |
22.01.2008 | kaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | k.A. |
21.01.2008 | Downgrade | Deutsche Bank AG | von 33 auf 25,50 EUR |
14.01.2008 | neues Kursziel | Goldman Sachs Group Inc. | von 31,11 auf 30 EUR |
07.01.2008 | akkumulieren | AC Research | k.A. |
04.01.2008 | neues Kursziel | Bear Stearns Companies Inc. | von 41 auf 33,30 EUR |
03.01.2008 | kaufen | Minerva Investments | bleibt 33,50 EUR |
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